Salbenküchen-Kurs Teil 5: Salben

Salben Willkommen beim Salbenküchenkurs Teil 5.

Heute geht es um Salben. Nachdem wir Öle und Konsistenzgeber kennengelernt haben, können wir damit Salben herstellen.


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Theorie

Aber was ist eine Salbe überhaupt?

Die Antwort hängt davon ab, wen man fragt.

Für die meisten Menschen ist eine Salbe eine ziemlich dicke Masse, mit der man sich eincremen kann. Der Begriff Salbe wird eher für medizinische Einschmiersubstanzen verwendet. Bei Kosmetik sagt man lieber "Creme". Dabei ist es ihnen bei der Bezeichnung völlig egal, ob in dem Schmiermittel Wasser und Emulgatoren enthalten sind oder nicht.

So würden bestimmt viele Menschen dieses hier als Salbe bezeichnen, aber streng genommen ist es eine Creme.

Definition

Salben-Definition

Für die Salbenküche passt eher die offizielle Definition einer Salbe, wie sie im Europäischem Arzneibuch steht.

Daher lautet meine Salbenküchen-Definition:

Eine Salbe ist:

  • halbfest
  • weich
  • streichfest
  • zum Eincremen bestimmt
  • aus fetten und fettlöslichen Bestandteilen bestehend
  • in einem einzelnen Glas zubereitet.
Eine Salbe enthält nicht:

Eine Salbe enthält nicht:

  • Wasser
  • Emulgator

Das ist der Unterschied zwischen Salbe und Creme. Eine Creme enthält nämlich wasserlösliche Bestandteile und Emulgatoren.

Fachbegridd für Salbe: Unguentum

In der Fachsprache wird eine Salbe übrigens Unguentum genannt, abgekürzt: Ungt. Die Salben, um die es hier heute geht, kann man auch als Fettsalbe oder reine Fettsalbe bezeichnen.


Folgende Rezepturen sind eigentlich auch Salben:

  • Körperbutter
  • Körpersahne
  • Erkältungsbalsam

In der Praxis bedeutet das alles, dass Öle und Konsistenzgeber so kombiniert werden, dass nach dem Schmelzen und wieder Abkühlen die genannte halbfeste, weiche und streichfeste Substanz entsteht.

Salben mit unterschiedlichen Konsistenzgebern

Je nachdem, welche Konsistenzgeber verwendet werden, braucht man unterschiedliche Mengen davon. Denn die Konsistenzgeber sind unterschiedlich hart und dicken die Salben auch unterschiedlich stark an. Auch das Ergebnis ist bei verschiedenen Konsistengebern recht unterschiedlich.

Bienenwach-Salbe

Eine Bienenwachs-Salbe ist etwas glasig, sie glänzt und sie lässt sich gut verteilen, hinterlässt aber einen Schutzfilm auf der Haut.


Kakaobutter-Salbe

Eine Kakaobutter-Salbe ist eher stumpf und wirkt sogar etwas körnig. Sobald sie die Hände berührt, schmilzt sie aber und lässt sich dann sehr gut verstreichen.


Beerenwachs-Salbe

Eine Beerenwachs-Salbe ist weich und etwas glasig. Sie lässt sich sehr gut verstreichen.


Carnaubawachs-Salbe

Eine Carnaubawachs-Salbe wirkt zunächst etwas trocken, lässt sich dann aber gut verstreichen.


Besonders schöne Ergebnisse erhält man, wenn man verschiedene Konsistenzgeber mischt, dann ergänzen sich meistens die jeweiligen Vorteile.

Schweineschmalz und Vaseline

Schweineschmal und Vaseline

Salben gibt es übrigens auch aus Schweineschmalz oder Vaseline, aber das sind Themen für künftige Videos.


Anwendung der Salben

Was kann man überhaupt mit Salben anfangen?

  • Man kann sehr trockene Hautpartien damit eincremen.
  • Man kann sie als Schutz vor Blasen auf besonders beanspruchte Hautpartien auftragen, z.B. die Füße beim Wandern.
  • Man kann ätherische Öle eintropfen und die Salbe dann beispielsweise als Erkältungsbalsam nutzen.
  • Man kann Kräuter einarbeiten und erhält dann eine Kräutersalbe, die z.B. wundheilend ist.

Praktischer Teil

Bienenwachs-Salbe

Kommen wir zum praktischen Teil.

Wir machen eine einfache Bienenwachs-Salbe. Die prinzipielle Vorgehensweise zur Salbenbereitung ist bei anderen Konsistenzgebern weitgehend gleich.

Für die Bienenwachsalbe brauchen wir:

  • 100 ml Pflanzenöl
  • 6 gr Bienenwachs.

Das Bienenwachs und das Öl werden in ein hitzefestes Glas gegeben.

Dieses Glas stellen wir in ein heißes Wasserbad. Dort soll das Bienenwachs schmelzen. Das ist ab etwa 60°C der Fall. Umrühren hilft beim Schmelzvorgang, weil man dabei die Hitze besser verteilt.

Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, wird das Glas aus dem Wasserbad genommen.

Jetzt könnte man ätherische Öle hinzufügen und einrühren, wenn man will.

Dann wird die Salbe in einen Salbentiegel abgefüllt. Dort kann sie abkühlen und aushärten.

Nach etwa 6 Stunden ist die Salbe fest geworden.

Jetzt kann man sie zur Hautpflege nutzen.

Die Salbe hält sich etwa ein Jahr.

Anregung

Anregung für die Wartezeit bis zum nächsten Kurs-Video:

Bereitet eine Salbe zu, mit den Zutaten Eurer Wahl.

Das kann entweder eine Bienenwachs-Salbe sein, wie in diesem Video vorgestellt.

Oder eine Salbe mit einem anderen Konsistenzgeber. Für die Grundrezepte mit anderen Konsistengebern gibt es verschiedene Videos. Die Links zu diesen Grundrezept-Videos findet Ihr in der Infobox.

Alles Gute bis zum nächsten Mal.

Dann geht es um Kräutersalben.